Die Reisen der Pallas Athene
Als Geschenk der Stadt Amsterdam kam sie 1660 nach Kleve. Der bedeutende niederländische Dichter Joost von den Vondel preist sie und den Beschenkten Johann Moritz in seinem Gedicht Op de marmere Pallas Van den doorluchtigsten Vorst en heere Joan Mauritius.
Seitdem bildet diese Skulptur der Pallas Athene oder Minerva, wie sie auch genannt wurde, einen zentralen Punkt der barocken Gartenanlagen. Diesen Ort verließ sie zweimal, um als Botschafterin Kleves nach Amsterdam zu reisen.
2025 Kleves Botschafterin im Koninklijk Paleis
Die Rückkehr nach Kleve (13.11.2025)
Als Pallas Athene am 13.11.2025 vom 750-jährigen Jubiläum der Stadt Amsterdam ins Museum Kurhaus Kleve zurückkehrt, erzählt Josef Tripp aus Hau seine Geschichte mit "dem Mädchen". Als junger Steinmetz-Geselle der Werkstatt Hölker brachte er die Klever Pallas Athene 1975 mit seinen Kollegen nach Waldbröl. Dort wurde die Skulptur gesäubert und eine Kopie angefertigt. Beide Marmor-Göttinen holte Josef Tripp wieder ab und stellte das Original im Koekkoek-Museum und die Kopie am Amphitheater auf.
Die erste Reise der Pallas Athene nach Amsterdam in 1994 begleitete er als Steinmetz-Meister. Er baute die Skulptur im Garten des Koekkoek-Haues ab, brachte sie in den königlichen Palast und stellte sie an ihrem neuen Platz im Museum Kurhaus Kleve wieder auf, das damals noch ein Rohbau war.
Die Ausstellung im Koninklijk Paleis (17.06.-27.10.2025)
Zum 750-jährigen Jubiläum der Stadt Amsterdam, deren Stadhuis (heute: Koninklijk Paleis) Artus Quellinus im 17.Jahrhundert gestaltete, wurde am 17.06.2025 die Ausstellung mit der Klever Pallas Athene, einem Meisterwerk des Bildhauers, durch den König eröffnet.
Kleves Botschafterin Pallas Athene wird dort im Koninklijk Paleis bis zum 27.10.2025 (dem 750.Geburtstag der Stadt Amsterdam) zahlreiche Besucher*innen begrüßen.
>> Koninkklijk Palais Amsterdam - Artus Quellinus
>> Digitale Sammlung: Artus Quellinus - Pallas Athene / Minerva, 1660
Film zur Ausstellung im Koninklijk Paleis Amsterdam
Im Film zur Ausstellungen beschreiben die Kuratorinnen die Großartigkeit der Klever Pallas Athene und den Aufwand, diese barocke Skulptur für die Ausstellung nach Amsterdam kommen zu lassen: Mit einem Kran wurde die eine Tonne schwere Pallas Athene durch das Dach aus dem Museum Kurhaus gehoben, per Kunstspedition nach Amsterdam gebracht und dort wiederum mit Kran über das Dach in den Innenhof des Palastes gehoben, um dann durch ein Fenster "liegend" in den Bürgersaal gebracht zu werden.
>> QUELLINUS BEELDHOUWER VAN AMSTERDAM / Koninklijk Paleis Amsterdam 2025 (VIDEO: 7:15 min)
Nachfolgend: Bilder aus dem Film
Pallas Athene verreist nach Amsterdam (12.05.2025)
Als am 12.05.2025 die Skulptur der Pallas Athene aus dem Museum Kurhaus Kleve abgeholt wurde, kam Norbert van Elten als Zuschauer vorbei.
Vor 50 Jahren hat er während seiner Lehrzeit als Steinmetz die von Artus Quellinus 1660 gestaltete Skulptur der Pallas Athene ohne Kran, aber mit dem gesamten Werkstatt-Team von Steinmetz Hölker am Amphitheater abgebaut und per LKW zu einem Betrieb gebracht, der einen Abguss der Göttin machen sollte.
1994 Erste Reise nach Amsterdam
Rückkehr von der ersten Reise nach Amsterdam (12.1994)
Pallas Athene kehrte im Dezember 1994 nicht mehr in den Garten des Museums Haus Koekkoek zurück, sondern schwebte "vom Himmel" durch ein rundes Dachfenster in die Säulenhalle des Museums Kurhaus, das 1994 noch eine große Baustelle war.
Erste Reise nach Amsterdam 1994
Pallas Athene wurde schon einmal nach Amsterdam ausgeliehen. Die originale Skulptur verließ damals ihren Platz im Garten des Städtischen Museums im B.C. Koekkoek-Haus, um in den Königlichen Palast zu reisen und anschließend in ihrem neues Zuhause im Kurhaus Kleve anzukommen, gleich neben den Gartenanlagen, in denen seit Jahren eine Kopie der Pallas Athene steht.
Walter Flinterhoff begleitete diese Reise der Pallas Athene / Minerva in der Rheinischen Post vom 13.06.1994.
1975 zieht Pallas Athene ins Koekkoek-Haus
1975 zog Pallas Athene ins Museum Koekkoek-Haus, eine Kopie blieb in den Gartenanlagen.
Als am 12.05.2025 die Skulptur der Pallas Athene aus dem Museum Kurhaus Kleve abgeholt wurde, war Norbert van Elten als Zuschauer dabei.
50 Jahre zuvor hat er während seiner Lehrzeit als Steinmetz die von Artus Quellinus 1660 gestaltete Skulptur der Pallas Athene ohne Kran, aber mit dem gesamten Werkstatt-Team von Steinmetz Hölker am Amphitheater abgebaut und per LKW zu einem Betrieb gebracht, der einen Abguss der Göttin machen sollte.
Seit 1975 steht ein Abguss der Pallas Athene in den Gartenanlagen und das Original im Museum. Zunächst war der Platz des Originals im Garten von Haus Koekkoek.
1954 kehrt Pallas Athene in die Gartenanlage zurück
Nach Kriegsende konnte Pallas Athene unbeschadet ausgegraben und 1953 / 1954 in der Xantener Dombauhütte wegen Witterungsschäden restauriert werden. 1954 kehrte sie zu ihrem angestammten Platz zurück.
1937 "behütet" Achilles Moortgat die Pallas Athene
Pallas Athene kommt in das Atelier von Achilles Moortgat, um ein Duplikat für die Gartenanlagen anzufertigen zu lassen. Das Original sollte danach im Museum ausgestellt werden. Aufgrund hoher Kosten verzögert sich die Ausführung, sodass Achilles Moortgat die Pallas Athene nach Ausbruch des Krieges in seinem Garten sorgfältig vergräbt. Ein Glücksfall für Kleve. Denn wäre der Auftrag vollendet worden, wäre Pallas Athene bei den Bombenangriffen, die auch das Museum vollständig zerstörten, verloren gegangen.
1688 Pallas Athene (Jan van Call)
Die Grafik von Jan van Call zeigt die Platzierung der Skulptur in der Sichtachse nach Hochelten.
>> Digitale Sammlung: Jan van Call - Das Amphitheater nach Norden..., 1688-1701
1695 Pallas Athene (Abraham Jansz. Begheyn)
Im Bild Rast im Schutze der Klever Minerva (1665) setzt Abraham Jansz. Begehyn die Skulptur der Göttin in eine Fantasielandschaft
.>> Digitale Sammlung: BEGHEYN Abraham Jansz. - Rast im Schutze der Klever Minerva, 1695
1666 Pallas Athene (Anthonie van Borssum)
Die Ansicht des Amphitheaters (nach 1666) von Anthonie van BORSSUM zeigt den Standort, an dem die Skulptur seit Jahrhunderten steht. Heute ist es dort eine Kopie, das Original steht geschützt im Museum.
>> Digitale Sammlung: Anthonie van BORSSUM - Ansicht des Barockgartens in Kleve, nach 1666
1660 kommt Pallas Athene nach Kleve
Als Geschenk der Stadt Amsterdam kam sie 1660 - vermutlich per Schiff nach Emmerich, dann auf Pferdewagen tansportiert - nach Kleve. Der bedeutende niederländische Dichter Joost von den Vondel preist sie und den Beschenkten Johann Moritz in seinem Gedicht Op de marmere Pallas Van den doorluchtigsten Vorst en heere Joan Mauritius.
Seitdem bildet diese Skulptur der Pallas Athene oder Minerva, wie sie auch genannt wurde, einen zentralen Punkt der barocken Gartenanlagen.
>> Digitale Sammlung: Joost von den Vondel - Op de marmere Pallas, 1660